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Vitamin C – der Immun-Helfer im Winter?

Was ist Vitamin C und was macht es?

Der so hochgepriesene Metabolit wird für den Aufbau von Bindegewebe, Knorpeln, Knochen und Zahnfleisch benötigt. Es schützt vor Zellschädigungen durch die antioxidative Wirkung. Es wirkt gegen „freie Radikale“. Diese werden im Körper durch verscheidene Stoffwechselprozessen freie Radikale gebildet. Aber auch durch schädliche äußere Einflüsse: Schadstoffe und Gifte, wie Nikotin, Umweltgifte. Leider entsthen auch durch UV-Strahlung der Sonne freie Radikale.

Es verstärkt die Aufnahme von Eisen und Zink. Und wird benötigt um die wichtigen Botenstoffe Noradrelanin und Adrenalin zu bilden. Sie steuern u.a. den Herzschlag.

Übrigens wirkt auch Kälte gegen oxidativen Stress. Hier geht’s zu unserem älteren Blogpost über Kälte.

Na wenn Vitamin C so toll ist: Ab zur Apotheke und her mit einem Vitamin C Präparat? Falsch!

Natürliches Vitamin C versus Ascorbinsäure

Das natürliche Vitamin C aus der Pflanze verfügt über eine sehr hohe Bioverfügbarkeit – wird im Körper uneingeschränkt aufgenommen. Die Herstellung von Ascorbinsäure, dem synthetisch produzierten Vitamin C, beruht auf chemischen Verfahren. Es entsteht im Labor und ist als Lebensmittelzusatzstoff E 300 bekannt. Auch gentechnisch veränderte Organismen kommen dabei zum Einsatz. Ascorbinsäure wird im Körper weit weniger absorbiert als natürliche Vitamin C Quellen. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass Lebensmittelzusatzstoffe in der Kritik stehen die Darmflora zu beeinträchtigen – also das Gegenteil von dem bewirken, was erreicht werden soll.

Vitamin C-hältiges Obst

Acerola – ein echtes Superfood und exzellente, natürliche Quelle an Vitamin C:

Die Acerola-Kirsche gilt als die Pflanzen mit dem allerhöchsten Vitamin C-Gehalt und ist somit eine absolute Vitamin C-Bombe für unser Immunsystem!

Mit einem Vitamin C-Gehalt von 1700mg/100g, hat die kleine, rote Kirsche einen um das 34-fach höheren Vitamin C-Gehalt als z.B. die Zitronen (ca.50 mg/100g).

Im Zusammenspiel mit den anderen Bestandteilen der Acerola kann das Vitamin C leichter verstoffwechselt werden und hat daher eine höhere Bio-Verfügbarkeit als synthetische Vitamine.

Darüber hinaus kann die Acerola-Kirsche noch weit mehr: Neben Vitamin C enthält sie Vitamin A, Vitamin B1, B2, Kalium Niacin, Eiweiß, Eisen, Phosphor, Kalzium und ein breites Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoide, die als Antioxidantien (zellschützende Stoffe) gelten. Daher werden der Acerolakirsche gleichzeitig verjüngende und zellschützende Eigenschaften zugeschrieben.

Ursprünglich stammt die kleine rote Frucht aus Mexiko, genauer gesagt von der Halbinsel Yucatán. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst tropischen oder subtropischen Regionen, hauptsächlich in Nord- und Südamerika. Außerhalb dieser Gebiete werden die Pflanzen noch in Asien, speziell Indien und China, kultiviert. Die reife Frucht kann kugelig bis zylindrisch, rot, purpurfarben oder gelb sein. Geerntet werden kann bis zu acht Mal im Jahr, da die Kirsche einen kurzen Fruchtzyklus von nur 25 Tagen hat.

Verarbeitet wird die Frucht entweder zu Saft oder Pulver. Für das Pulver werden die Kirschen gefriergetrocknet und zu Pulver vermahlen. Dies ist eine schonende Methode, um möglichst viel der wertvollen Nährstoffe zu erhalten.

Sanddorn

Eine weitere Frucht, die ebenfalls über einen enorm hohen Vitamin C-Gehalt verfügt ist Sanddorn.

Der Vitamin C-Gehalt liegt mit ca. 450-600mg/100g um das 10-fache höher als bei einer Zitrone.

Darüber hinaus ist Sanddorn auch reich an Vitamin E, Eisen, Kalzium, Mangan, Magnesium und enthält sogar Vitamin B12, was sonst hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt. Besonders im Winter stärkt das Wildobst damit unser Immunsystem und hilft bei Erkältungen.

Sanddorn ist ein Wildobst, das am Strauch europaweit wächst.

Hagebutte

Die Hagebutte hat mit 1.250mg/100g einen um das 23-fach höheren Vitamin C-Gehalt als die Zitrone (53mg). Das Fruchtfleisch der Hagebutte schmeckt süßsauer und vereint viele wertvolle Inhaltsstoffe, Vitamine und Pflanzenstoffe. Je später im Jahr sie gepflückt werden, desto süßer ist ihr Geschmack.

Kinder kennen Hagebutten meist als Juckpulver, da die kleinen Borsten der Samen unangenehm auf der Haut kratzen können.

Neben dem sehr hohen Vitamin C-Gehalt verfügt die Hagebutte über Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, Pektin und Vitamin A. Sie wirken positiv auf Dein Immunsystem, das Zellwachstum, die Verdauung sowie Deine Sehkraft. Hagebutten haben eine leicht abführende Wirkung, sie kurbeln Deine Fettverbrennung an und bei Erkältungen helfen sie Deinem Körper, die Erreger zu bekämpfen.

Zu finden sind die roten Früchte meist an sonnigen Weg- und Waldrändern und werden am besten im Herbst zwischen August und November geerntet.

Tipp: Trinkst Du zum Beispiel jeden Tag eine Tasse Hagebuttentee (einfach zwei Teelöffel getrocknete Hagebutte mit Wasser aufgießen), kannst Du Dein Immunsystem auf diese Weise nachhaltig unterstützen.

Im Vergleich zu Acerola sind Sanddorn und Hagebutte regional verfügbar und auch günstiger im Preis. Insbesondere die Hagebutte hat aufgrund ihres breiten Vorkommens eine einwandfreie CO2-Bilanz. Die Ernte am Wegesrand ist nachhaltig, unkompliziert und zudem auch noch kostenfrei im Vergleich zu Superfood aus Übersee, welche erst aufwändig mit dem Flugzeug oder dem Schiff nach Europa transportiert werden müssen.

Vitamin C-hältige Alternativen

Schwarze Johannisbeeren, Brennessel, Bärlauch und Kohlgemüse: ist regional und leicht verfügbar, z.B. Grünkohl, Brokkoli, Sauerkraut (ist aufgrund des Gärungsprozesses zusätzlich fermentiert).


Vitamin C und Training

Eine Studie aus 2014 von G. Paulsen et. al. legt nahe, dass sehr hochdosierte Vitamin C- Präparate den Muskelwachstum negativ beeinflussen können:

  • Freie Radikale sind Signale unseres Körpers, welche auch durch Training freigesetzt werden.
  • Die Muskualtur benötigt diesen Reiz der oxidativen Belastung um zu wachsen und Eiweis aufzubauen.
  • Dieser Prozess wird durch Vitamintabletten gehemmt.

Funfacts:

1. Die meisten Tiere können Vitamin C selbst herstellen.

2. In den meisten Wurstsorten (Extrawurst, Salami) steckt bis zu viermal so viel Vitamin C als in Äpfel. In Form von syntethischer Ascorbinsäure.

Quellen

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22040889/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25384788/

https://www.sports-health.de/blog/VitCvsAsco?gclid=EAIaIQobChMIyKbf0K6J9AIVC553Ch0zTgXkEAAYASAAEgI0ePD_BwE

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00048-008-0309-y.pdf (Seite 3)

https://www.opckapseln-abc.de/blog/vitaminc-vs-ascorbinsaeure