Viele unserer alltäglichen Tätigkeiten üben wir im Sitzen aus: Arbeiten auf einem Bürostuhl, der Lunch auf einer Bank oder das Lesen eines Buches auf der Couch. Dabei nehmen wir je nach Dauer eine unnatürliche Körperhaltung ein und die Körperspannung rückt in den Hintergrund.
Die ersten unangenehme Anzeichen melden sich dann bald – der Rücken zwickt, ist verspannt und tut weh! Dies lässt sich einfach erklären: Der Oberkörper sinkt zusammen, die Wirbelsäule wird krumm, unsere Bandscheiben werden einseitig belastet und auch Nerven können eingeklemmt werden. Zudem wird der Körper gestützt und muss sich so selber nicht mehr halten, weshalb auch der Muskelabbau (insbesondere der Rumpfmuskulatur) gefördert wird. Auch Organe werden dauerhaft bedrängt, wie z.B. der Darm, Magen, die Leber oder Gallenblase.
ABER jetzt kommen die guten Nachrichten: Sitzen ist per se nicht ungesund, nur die dazugehörigen „Hilfsmittel“. Aus diesem Grund sollten wir uns mal kurz an unsere Kindheit zurück erinnern – an das Krabbeln, Sitzen und Herumliegen. Das haben wir alles am Boden gemacht, ganz ohne jegliche Anstrengungen, Wehwehchen usw. Aber unser Körper wird im Laufe der Zeit zum Sitzen auf Stühlen konditioniert, das heißt die Muskulatur verändert sich entsprechend unserer Gewohnheiten. Das heißt jedoch auch, dass wir ihn step by step wieder zu seinen jüngeren Jahren zurückführen können! Beim Sitzen ohne Hilfsmittel verändern wir eigentlich fortwährend unsere Position, da der Körper das Gleichgewicht halten muss und dadurch die Muskulatur intensiver beansprucht wird. Dies fördert auch die Aufmerksamkeit und dadurch wirst du vermutlich auch feststellen, dass das Ganze nicht so angenehm ist, wie es einmal war.
Mute aus diesem Grund deinem Körper nicht zu viel zu, denn eine Umgewöhnung gelingt nicht von jetzt auf gleich. Unser Tipp: Versuche zunächst ein paar Tagesaktivitäten auf den Boden zu verlegen, wie z.B. Lesen, Essen oder auch Fernsehen. Oder kombiniere das Sitzen gleich mit einer kurzen Mobilisationseinheit (v.a. Beine, Rücken), dies lässt den Muskeltonus senken und schön langsam verbinden wir diese ursprünglichen Positionen nicht mehr mit „Aua“ oder „ur unangenehm“.
Eure Sandra